Die Mischung macht´s - Kaffeeausstellung in Schledehausen*

                

Eine 130 Jahre alte „Kipp-Dampfdruck-Kaffeemaschine“, ein Kaffeeröster für die „Kochmaschine“ (Küchenherd), eine Kaffeeschütte aus einem Tante-Emma-Laden, eine mehr als 50 Jahre alte Vox-Kaffee-Beleuchtung vom Tresen eines Kolonialwarenladens sowie eine etwa 100 Jahre alte runde Kaffeetonne der ehemaligen Kaffeerösterei Ringelmann (Osnabrück) gehören zu den seltenen Exponaten der Kaffeeausstellung „Die Mischung macht’s – Kaffeegenuss auf dem Lande“ des Heimat- und Verkehrsvereins Schledehausen im Glas-Porzellangeschäft Götte, Bad Essener Str. 6. Bis Mitte Juni sind dort Utensilien ausgestellt, die Einblicke in das Thema geben.
Original Kaffeesäcke aus Brasilien, Costa Rica, Kolumbien, alte Kaffeedosen u. a. der Osnabrücker Großröstereien Graute und Berckemeyer, Kaffeemühlen für den Hausgebrauch und eine Sammlung wunderschöner Porzellan-Kaffeekannen haben die Ausstellungsmacher Sigrid und Paul-Walter Wahl mit Harald Preuin zusammengetragen und liebevoll ausgerichtet.
Dazu gehört auch eine Präsentation unterschiedlicher Rohkaffees sowie ein kleiner Duft-Parcours von „Tomas Café Art“, an dem verschiedene Röststufen des Kaffees erschnuppert werden können. Auch wird erinnert an die Zeit, als die hohe Besteuerung Kaffee zu einer Kostbarkeit machte, den es meist nur zur Sonntagskaffeerunde gab. Ansonsten mussten die Menschen mit „Muckefuck“ vorlieb nehmen, einem Kaffeeersatz aus gerösteter Gerste und/oder Roggen, aus Zichorie (Wegwarte) und manchmal selbst aus Eicheln…



Die Ausstellung darf als Ergänzung der Ausstellung „Dufte Bohne – Vom Kaffee machen in Osnabrück“ verstanden werden, die bis zum 9. Oktober 2011 im Museum Industriekultur in Osnabrück, Fürstenauer Weg 171 (Haseschachtgebäude) zu sehen ist. Sie basiert auf den Zeitzeugenberichten der Serie in den Osnabrücker Nachrichten „Kaffeeröstereien in Osnabrück“, die erweitert als Buch „Die Mischung macht’s“ im Dezember 2010 herausgekommen ist.
Zur Eröffnung der Schledehausener Ausstellung am 16. 4. 2011 überraschte Irmgard Johannlükens die Gäste nicht nur mit selbst geröstetem Kaffee, sondern führte das „Kaffeebrennen“ in einem Kleinröster vor. Das gab dem gemeinsamen Kaffeetrinken eine besondere Note und füllte den Begriff „Ausstellung für alle Sinne“ mit Leben. Die Besucher konnten Kaffee sehen, fühlen, riechen, schmecken und auch hören, als er nämlich bei der Vorführung im Röster zu knistern begann.

  
                        Der Heimat- und Verkehrsverein Schledehausen hat anlässlich der Ausstellungseröffnung gemeinsam mit „Tomas Café Art“ die „Schledehausener Mischung“ herausgebracht (aus hochwertiger Hochland-Arabica und Robusta-Bohnen), die im Geschäft Götte für 3,90 Euro (250 g, gemahlen oder ganze Bohne) angeboten wird.    

*von Harald Preuin